Italo-Amerikaner mit Intermeccanica-Kleid
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Italo-Amerikaner mit Intermeccanica-Kleid

Die 1950er-Jahre wurden das «Jet Age» genannt, und alle Welt war begeistert von den Düsenflugzeugen, die den Himmel eroberten. Das folgende Jahrzehnt wurde zum «Space Age»: 1961 startete die amerikanische Weltraumbehörde Nasa das Apollo-Programm, und 1969 landeten Neil Armstrong und Buzz Aldrin als erste Menschen auf dem Mond. Die Rakete, die den Weltraumflug ermöglichte, wurde Apollo 11 genannt.

Eine stilisierte Rakete ziert auch das Lenkrad und die Front des italo-amerikanischen Apollo-Sportwagens, der von 1962 bis 1965 hergestellt wurde. Die Karosserie entstammte der italienischen Manufaktur Intermeccanica.

Die drei kalifornischen Freunde Milt Brown, Ron Plescia und Ned Davis verfügten scheinbar über genügend Kleingeld, um sich ernsthaft Gedanken zu machen über die Herstellung eines eigenen Sportwagens. Sie liebten das europäische Automobildesign, befürchteten aber offenbar mangelnde Zuverlässigkeit der Technik.

Die Idee, europäisches Design mit günstigen und zuverlässigen amerikanischen technischen Zutaten zu kombinieren, teilten sie sich mit so illustren Namen wie Carroll Shelby, Alejandro de Tomaso und Giotto Bizzarrini, um nur einige zu nennen.

Der Ungare Frank Reisner, der in Kanada aufgewachsen war und in den USA eine Ausbildung als Chemieingenieur genoss, reiste 1959 nach Italien. Von Turin war er derart begeistert, dass er beschloss, dort eine Firma zu gründen. Intermeccanica war geboren und sollte künftig Karosserien in Kleinserien herstellen, die in die ganze Welt zu Sportwagenherstellern geschickt wurden, welche sie mit der Technik komplettierten.

Im Jahr 1961 traf Milt Brown am Formel-1-Grand-Prix von Monaco auf Reisner. Er beauftragte ihn mit dem Bau der Aluminiumkarosserie für seinen Traumwagen, und so entstanden bis 1965 einige Dutzend GT-Coupés und vermutlich fünf Cabriolets.

Unter der italienisch anmutenden Karosserie wurden ein Gitterrohrrahmen und ein vom Buick-Special stammendes Fahrwerk mit Einzelradaufhängung vorne und einer Starrachse hinten montiert. Der 3,5-Liter-Buick-V8-Motor des 3500 GT leistete 200 SAE-PS bei 5000 U/min und hatte mit dem lediglich rund 1130 Kilogramm leichten GT keine Mühe.

Das maximale Drehmoment von 325 Newtonmeter wurde schon bei einer Drehzahl von 3200 abgegeben. Zur Auswahl standen eine manuelle Drei- oder Viergangschaltung, als Option konnte eine Zweigangautomatik geordert werden. Für die Verzögerung sorgten beim grossen 5000 GT Scheibenbremsen, der 3500 GT verfügte über Trommelbremsen.

Der Aluminiummotor von Buick war damals neu und hatte den entscheidenden Vorteil, nur rund 140 Kilogramm zu wiegen. Das tiefe Motorengewicht war wichtig für einen Sportwagen wie den Apollo. Dieser Buick-V8-Motor wurde ständig weiterentwickelt und war später auch in vielen britischen Fahrzeugen anzutreffen. Die Marken Morgan, Land Rover, MG, TVR, Range Rover, Triumph und Rover (um nur einige zu nennen) bedienten sich alle des leichtgewichtigen Triebwerks.

Der porträtierte Apollo wurde mit dem grossen und stärkeren Buick-Motor ausgeliefert, und er gehört zu den ganz raren der sowieso schon seltenen Apollo GT, von denen weniger als 90 Stück gebaut wurden. Der Wagen wurde von RM/Sotheby’s im Juni an einer Online-Only-Versteigerung für 223’630 Fr. (deutlich über den Erwartungen) verkauft.

Weitere Informationen, viele Bilder, Testberichte und technische Daten gibt es auf www.zwischengas.com.

Das ist ein Zitat der Seite von www.20min.ch

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