
Iss langsam und mit Genuss
Die Bewegung, die ihren Namen aus den beiden englischen Wörtern „slow“ (langsam) und „food“ (Essen) entlehnt, plädiert nicht allein dafür, seine Mahlzeiten langsam und genussvoll einzunehmen. Dahinter steht eine ganze Philosophie der Übereinstimmung von Nahrungsanbau, Fertigung, Verkauf und Verzehr.
Das Wort des Jahres 2020 wird sicher Corona-Krise sein. Die Pandemie legte nahezu das ganze öffentliche und private Leben lahm. Nicht nur eine Bremse der Gesellschaft, sondern auch eine Chance zur Entschleunigung. Endlich einmal Zeit, auch Mahlzeiten langsam und mit Genuss zu sich zu nehmen. Wie es sich damit verhält und welche Rolle „Slow Food“ dabei einnimmt, dafür interessierte sich die Korrespondentin Elke Bunge.
„Iss nicht so schnell und kau nicht so große Brocken, sonst bekommst du einen Knoten in den Bauch“, mahnte meine Oma immer. Die betagte Dame hatte ihre Erfahrungen in zwei Weltkriegen und den darauffolgenden Krisenzeiten gemacht. Wann immer sie eine Mahlzeit zu sich nahm, kaute sie jeden Bissen mit Bedacht. Dies, so erklärte sie mir, erhöhe sowohl die Bekömmlichkeit der Mahlzeit als auch das Aufnehmen der Nährstoffe. Dabei verwendete Oma ausschließlich Lebensmittel aus der Region, in der sie wohnte, von ansässigen Bauern, dem Markt oder kleinen Lebensmittelläden. Als ich später die Heimat verließ, war während der Studienzeit kaum noch Muße, heimische Gerichte zuzubereiten und zu genießen. Neben aufgeschlagenen Büchern wurde schnell etwas Essbares zu sich genommen oder auch manchmal – entgegen dem großmütterlichen Rat – heruntergeschlungen. Das konnte auch mal eine Tiefkühlpizza, eine Currywurst oder gar ein Kurzbesuch in einer der vielen Fast-Food-Ketten sein…
„Iss nicht so schnell und kau nicht so große Brocken, sonst bekommst du einen Knoten in den Bauch“, mahnte meine Oma immer. Die betagte Dame hatte ihre Erfahrungen in zwei Weltkriegen und den darauffolgenden Krisenzeiten gemacht. Wann immer sie eine Mahlzeit zu sich nahm, kaute sie jeden Bissen mit Bedacht. Dies, so erklärte sie mir, erhöhe sowohl die Bekömmlichkeit der Mahlzeit als auch das Aufnehmen der Nährstoffe. Dabei verwendete Oma ausschließlich Lebensmittel aus der Region, in der sie wohnte, von ansässigen Bauern, dem Markt oder kleinen Lebensmittelläden. Als ich später die Heimat verließ, war während der Studienzeit kaum noch Muße, heimische Gerichte zuzubereiten und zu genießen. Neben aufgeschlagenen Büchern wurde schnell etwas Essbares zu sich genommen oder auch manchmal – entgegen dem großmütterlichen Rat – heruntergeschlungen. Das konnte auch mal eine Tiefkühlpizza, eine Currywurst oder gar ein Kurzbesuch in einer der vielen Fast-Food-Ketten sein…

