Auf den Eggbergen gibt es Handarbeit live zu erleben
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Auf den Eggbergen gibt es Handarbeit live zu erleben

Morgens um 5 Uhr auf den Eggbergen. Beim Losmarschieren herrscht noch dunkle, kühle Nacht.

Morgens um 5 Uhr auf den Eggbergen. Beim Losmarschieren herrscht noch dunkle, kühle Nacht. Vom Sternenhimmel leuchtet vom Osten her die Venus. Sie weist den Weg zum ersten Wanderziel, dem Fleschsee. Von den nahen Alpen ist der meditative Klang der Kuhglocken zu hören. Eine Stunde später, zum Angriff des Schönen Kulms, weicht die Nacht dem Tag. Der Gitschen und dahinter der Urirotstock tauchen ins rote Licht der Morgensonne. Alpenrosen, Anemonen, Margriten und Männertreu säumen den steilen Weg hinauf. Oben im Sattel bietet sich eine atemberaubende Aussicht in alle Himmelsrichtungen. Gegen Norden sieht man die Stadt Zürich. Greifbar nahe, und doch so fern. Eine leichte Brise weht frische Alpenluft in die Gesichter, während diese von der Morgensonne gewärmt werden. Einfach schön – Natur pur.

In diesem Moment tritt die Sennerin Mirjam Gisler vom Schönen Kulm in weissen Stiefeln aus der Alphütte. Sie füllt gerade ihren Hofladen – ein Urner Kleinstbetrieb – mit Kaffeekannen, Alpkäse, Joghurt und Kuchen. Für ein Gespräch hat sie nur kurz Zeit, denn sie wird in der Alphütte gebraucht, um das Käsen vorzubereiten. Wie jeden Morgen auf der Alp Schönen Kulm wird Mirjam Gisler gegen 7 Uhr mit dem Käsen beginnen. 410 Liter hat sie heute Morgen im Grossen «Chäs-Chessi», aus welchen dann 40 Kilogramm Käse entstehen. Die Milch hat bereits die richtige Temperatur und in zehn Minuten wird sie mit dem Käsen starten.

Daneben ist ihr Mann Dani Gisler im Stall bei den 27 Kühen anzutreffen. Das Melken ist in vollem Gang. Über Leitungen wird die Milch direkt ins Kühlbecken der Sennerei gepumpt. Einen Tag muss sie dort warten, bis sie Mirjam Gisler in Käse verwandelt. Diese geht nun ihre Arbeit an. Die Gallerte im Chessi ist fest. Mit der Harfe schneidet sie diese in Stücke und muss diese wieder kurz ruhen lassen. Genügend Zeit, damit Dani Gisler nach dem Melken den Stall ausmisten und neu einstreuen kann. Bei den aktuell angenehmen Temperaturen bleiben die Kühe Tag und Nacht auf der Weide, und kommen nur zum Melken in den Stall. Nur wenn es sehr heiss wird, wollen die Kühe durch den Tag in den Stall. Die Melkmaschine wird geputzt und ist wieder bereit für den Einsatz am Abend.

«Die Kinder geniessen den späten Sonnenuntergang auf Schönen Kulm und sind am Abend fast nicht ins Bett zu bringen.»

Mirjam Gisler fasst den Käse mit Reif und Tuch und füllt die bereitstehenden Formen ab. Harte Arbeit für die zierliche Appenzellerin. Doch wo sind eigentlich die Kinder, Levin und Meyla? Mirjam Gisler lacht. «Ja, die schlafen gottlob noch. Die Kinder geniessen den späten Sonnenuntergang auf Schönen Kulm und sind am Abend fast nicht ins Bett zu bringen.» Die Käserin ist froh darüber, denn so kann sie sich am Morgen voll dem Käsen widmen.

Nachdem der Käse in den Formen, und auch die Sennerei gründlich geputzt ist, wird das «Zmorgä» im heimeligen Stübli eingenommen. Die Gislers können nicht lange sitzen bleiben: Die ganze Familie will noch runter zum Heuen auf die Alp Selez. Dani Gisler will sofort los und der kleine Levin will mit.

Hinweis: Gruppen bis maximal fünf Personen können live dabei sein beim Käsen auf der Alp Schönen Kulm. Infos unter www.eggberge.ch.

Das ist ein Zitat der Seite von www.luzernerzeitung.ch

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