
Wandertipp: Über dem Nebelmeer die Weite von Bodensee und Alpsteinpanorama geniessen
Querfeldein verläuft diese Route von Trogen, Gfeld über Wiesen, Bäche zum Restaurant Hohe Buche. Eine beliebte Strecke, mal anders gelaufen. Ideal für eine Stadtflucht aus nebligen Novembertagen in der Stadt.
1. Trogen, Gfeld
Wo Nebel ist, ist irgendwo auch Sonne. Sie zu erobern, gilt dieser Sonntagsausflug: Schon mit der Bahn von St. Gallen bis zur Station Gfeld in Trogen steigt das königliche Gefühl mit jedem Höhenmeter. Unten verschwindet alles in dichtem Nebelmeer, oben erwarten den Eskapisten Weite und Novembersonne. Von der Bahnstation geht es direkt hügelaufwärts und querfeldein hinein in das verwunschene Wäldchen zwischen Unterbach und dem Restaurant Hohe Buche.
2. Säglisbach
Dort entdeckt der Mutige den Säglisbach und den Unterbachweiher, bei dem eine kleine Feuerstelle sowie ein Bänkchen zum Verweilen und Staunen einlädt. Es würde nicht verwundern, würde jetzt eine Nymphe dem Weiher entsteigen, während die Ruhe auf der Bank genossen werden kann. Für all jene, die sich abseits des direkten, asphaltierten Wanderweges von Dorf Trogen zum Restaurant Hohe Buche über Wiese, Wald, Stock und Stein zum Aussichtspunkt begeben, geht die Belohnung tierisch weiter: Auf dem Buchenweg passiert man mehrere Gehöfe. Kaninchen, gemütliche Katzen und viele bunte Kürbisse machen den Wiesenaufstieg zum Erlebnis.
3. Restaurant Hohe Buche
Aus dem abenteuerlichen Wald- und Wiesenweg hinaus folgen wir dem ausgeschilderten Weg, der uns zurück unter andere Wanderer zum Gasthof Hohe Buche in Bühler führt. Es fällt nicht leicht, den verzauberten Wald gegen die belebte Strasse zum Ausguck in Bühler einzutauschen, doch mit jedem Höhenmeter mehr lässt sich erahnen, was uns erwartet: Ein Alpstein-Panorama und nebulöser Bodensee in goldenem Licht belohnen den Aufgestiegenen. Säntis, Hoher Kasten, Speer und Altmann scheinen zu unserer Linken nur einen Katzensprung entfernt, im Nebelmeer versunken überschauen wir zu unserer Rechten den verwunschenen Bodensee. Das Novemberlicht zeichnet die dazwischenliegenden Hügel und einzelne Gehöfte fast unrealistisch weich. Die Einkehr im Restaurant Hohe Buche mit Spielplatz, Trampolin und weitläufiger Aussichtsplattform auf der Terrasse ist optional. Wir wählen ein nahe gelegenes Bänkchen mit direktem Blick Richtung Steigbach, verpflegen uns aus dem Rucksack und vergessen für eine Weile den November, die Stadt und den Alltag.
4. Wissegg
Auf dem Weg hinab kann es vorkommen, dass Original-Appenzellerhunde als spontane Wegbegleiter dazustossen. Stechpalmen blühen am Wegrand in kräftigem Rot und allein sie erinnern an den sich ankündigenden Winter. Immer wieder klären Wegschilder über den Rundweg «Rond um Bühler» und das Appenzeller Brauchtum auf. An der Weggabelung hinein ins Dorf Bühler steht eine kleine Kuriosität: Eine Liebesbox, die einlädt, sich und die Romantik des Moments dort zu verewigen.
5. Bühler, Dorf
Die letzte Etappe ins Dorf vervollständigen Lamas, die zum Hof der Gern Beiz in Bühler gehören. Mit abnehmendem Licht zeichnen sich am Himmel sieben Heissluftballone gleichzeitig ab, der Säntis bleibt bis zum Schluss unser Begleiter im Augenwinkel. Hoheitlich wie einem Gemälde entstiegen, steigen wir mit abnehmendem Licht schliesslich in Dorf Bühler wieder in die Bahn, verzaubert in die Stadt zurück.

